Hymne



Von 1950 bis Anfang der 1970-er Jahre wurde zu dieser Melodie ein Text gesungen, der bis dahin auch im Musikbuch der 4. Klasse stand. Da im Text von "Deutschland, einig Vaterland" die Rede und die DDR bereits in vielen Ländern als souveräner Staat anerkannt war, was von der DDR erstrebt worden war und in der DDR mit viel Stolz betont wurde, bildete sich im Hinblick auf die im Grundgesetz der BRD verankerte Vereinigungsmöglichkeit ein Widerspruch, der den Text der Hymne nicht mehr zeitgemäß sein ließ. Ab Anfang der 1970-er Jahre wurde der Text nicht mehr gesungen und verschwand nicht nur aus den Musikbüchern, sondern auch aus dem Bewusstsein der folgenden Generation. Erst zur Wendezeit wurde er wieder populär. Anfangs noch mit großer Hoffnung gesungen, wandte sich die angeführte Passage bald gegen die DDR.

Auferstanden aus Ruinen und der Zukunft zugewandt,
lass uns dir zum Guten dienen, Deutschland, einig Vaterland.
Alte Not gilt es zu zwingen, und wir zwingen sie vereint,
denn es muß uns doch gelingen, dass die Sonne schön wie nie
über Deutschland scheint, über Deutschland scheint.

Glück und Frieden sei beschieden Deutschland, unser'm Vaterland.
Alle Welt sehnt sich nach Frieden, reicht den Völkern eure Hand.
Wenn wir brüderlich uns einen, schlagen wir des Volkes Feind!
Laßt das Licht des Friedens scheinen, dass nie eine Mutter mehr
ihren Sohn beweint, ihren Sohn beweint.

Laßt uns pflügen, laßt uns bauen, lernt und schafft wie nie zuvor,
und der eignen Kraft vertrauend steigt ein frei Geschlecht empor.
Deutsche Jugend, bestes Streben uns'res Volks in dir vereint,
wirst du Deutschlands neues Leben, und die Sonne schön wie nie
über Deutschland scheint, über Deutschland scheint.